Prototypen werden in der Industrie schon lange verwendet. Bevor ein Produkt die Marktreife erreicht, werden Prototypen erstellt, um die Funktionsfähigkeit zu testen und einen Eindruck vom Produktaufbau zu erhalten. Am Prototyp erkannte Verbesserungsmöglichkeiten werden in das Endprodukt eingebracht.
Ein Software-Prototyp soll Teile des Verhaltens eines möglichen Endproduktes verdeutlichen, insbesondere die Benutzeroberfläche. Andere Qualitätsmerkmale, die nicht mit dem Prototyp überprüft werden sollen, werden außer acht gelassen (korrekte Funktion, Effizienz, Dokumentation, Fehlersicherheit, ...).
Prototyping unterstüzt die Entwicklung nach dem Phasenmodell mit Rückkopplung. Nicht alle Arten des Prototyping sehen nach jeder Phase eine Bewertung vor:
Allen Arten gemeinsam ist die Idee, durch ein konkretes Anschauungsobjekt (den Prototyp) die Bewertung des Entwicklungsstandes für Benutzer zu vereinfachen, oder sogar erst möglich zu machen.
Das schnelle Prototyping ist eine Verbesserung der Spezifikationsphase. Implementation und Test entsprechen dem sequentiellen Phasenmodell. Im inkrementellen Prototyping wird die Gesamtentwicklung in mehrere aufeinanderfolgende Einzelentwicklungen zerlegt. Bei diesen Einzelentwicklungen wird nach dem sequentiellen Phasenmodell vorgegangen. Im evolutionären Prototyping findet ein ständiger Wechsel der Phasen statt. Auf jede Bewertung folgt eine weitere Spezifikation, eine teilweise Implementation, deren Ergebnis als neuer Prototyp getestet und bewertet wird. Die sequentielle Struktur wird hier weitgehend verlassen.
Die genannten Arten schließen sich nicht gegenseitig aus, es sind verschiedene Kombinationen denkbar.
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